Die Eisenbahninfrastrukturgesellschaft Aurich-Emden mbH unterhält die Gleisanlagen zwischen dem Anschluss an das DB-Netz in Abelitz und Tannenhausen in der Länge von 19,6 Kilometer. Somit können unter anderem das Gewerbegebiet in Georgsheil und das Auricher Industriegebiet Nord mit der Eisenbahn für Gütertransporte angefahren werden.
Die Geschichte der Eisenbahnstrecke Aurich-Emden reicht zurück in das Jahr 1883, als das ostfriesische Binnenland an das Netz der damaligen preußischen Staatseisenbahn angeschlossen wurde. Mit dem zunehmenden Individualverkehr zu Zeiten des Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich der Personenverkehr auf dieser Strecke nicht mehr wirtschaftlich betreiben. In den Folgejahren wurde die Strecke inklusive der Nebenstrecke zum Munitionsdepot in Dietrichsfeld nur noch für Gütertransporte genutzt. Die Konkurrenz des Transports auf der Straße, die damit verbundenen damals geringeren Kosten und die durch die Unabhängigkeit von Fahrplänen gewährleistete Lieferung der Güter „in time“ führte letztendlich Mitte der 1980er Jahre zur endgültigen Stilllegung der Strecke.
Mitte der 1990er Jahre gründete sich der Verein „Ran an die Bahn“ und später die e.g.o.o. (Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Oldenburg mbH). Diese hatten die Reaktivierung der Bahnstrecke und die Wiedereinführung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) durch ein Eisenbahnunternehmen zwischen Aurich und Emden zum Ziel. Der Durchbruch kam im Jahr 2004: Bei einem Besuch des damaligen Ministerpräsidenten Wulff stellte die Enercon GmbH einen hohen Betrag für die Maßnahme zur Verfügung. Das Land Niedersachsen und die Stadt Aurich steuerten die Restmittel bei. Die Eisenbahninfrastrukturgesellschaft Aurich-Emden mbH wurde gegründet und übernahm alle weiteren Aufgaben zur Unterhaltung der reaktivierten Eisenbahnstrecke. Im November 2006 wurde die Weiche zum Anschluss an das Gleis vom DB-Netz in Abelitz verlegt und im März 2007 mit dem Bau der Strecke begonnen. Die Eröffnung und Inbetriebnahme – allerdings nur für den Güterzugverkehr – wurde am 04. April 2008 durch den damaligen Ministerpräsidenten Christian Wulff vorgenommen
Beginn: März 2007
Fertigstellung: April 2008
Baukosten: 14 Millionen Euro